Das Haus, das CO² speichert Openly Valley, Widnau (CH)
Neue Standards in der Baubranche setzen – nichts Geringeres hat sich der Schweizer Unternehmer Andy Keel vorgenommen. Mit einem eigens entwickelten Bausystem verfolgt er das Ziel, nicht nur klimaneutral zu bauen, sondern Gebäude als CO²-Senken zu nutzen.
Gebäude zur CO²-Speicherung nutzen und heute schon die Pariser Klimaziele 2050 erreichen: Angetrieben von dem Wunsch, eine bessere Zukunft für seine drei Kinder zu schaffen, hat Andy Keel mit Openly ein Bausystem entwickelt, das dieses ambitionierte Ziel verwirklichen soll.
Flexibel und langlebig

Das Mehrfamilienhaus in Widnau mit 19 Wohnungen ist das erste seiner Art in Europa, das dieses innovative System vollumfänglich nutzt. Es wurde vollständig CO²neutral errichtet – dank biogenem Carbon Capturing. Dabei setzt man vorwiegend Materialien ein, die beim Wachsen besonders viel CO² aus der Atmosphäre aufnehmen, wie beispielsweise bestimmte Holz- oder Pflanzenarten. Die Menge des gebundenen CO² wird genau berechnet und zertifiziert. In Widnau besteht das Gebäude aus einem Holzrahmen-Systembau, der neben der CO²-Speicherung auch eine bemerkenswerte Flexibilität und Langlebigkeit bietet.
Die Konstruktion kann erweitert und verändert werden, damit sich der Wohnraum in Widnau an zukünftige Bedürfnisse anpassen lässt. Das verlängert die Lebensdauer des Gebäudes, ein entscheidender Faktor bei der CO²-Vermeidung. Zudem sind die Bauteile gesteckt oder geschraubt, damit sie einfach demontiert und wiederverwendet werden können.
Grösstes Hanfhaus Europas

Ein weiteres Merkmal des Baus ist die Verwendung natürlicher Materialien wie Lehm oder Hanf. Als schnell nachwachsender Rohstoff kommt letzterer unter anderem als Dämmmaterial in Form eines eigens entwickelten Hanfbetons «Cancret» zum Einsatz, der netto 100 Kilogramm CO² pro Kubikmeter speichern kann. Das Gebäude gilt denn auch als grösstes Hanfhaus Europas.
Unabhängig geprüfte Umweltproduktdeklarationen

Auch bei der Innenausstattung legte die Bauherrschaft das Augenmerk auf Qualität und Langlebigkeit. Die Badezimmer sind mit Geberit Keramiken ausgestattet. Andreas Wäger, Leiter Technischer Support bei der Schweizer Vertriebsgesellschaft von Geberit, erklärt: «Unsere Keramikprodukte verfügen über unabhängig verifizierte Umweltproduktdeklarationen (EPD), die den ökologischen Fussabdruck ausweisen.» Das hilft unter anderem bei der Berechnung der CO²-Bilanz von Gebäuden.
Zudem unterstützt die Schweizer Geberit Vertriebsgesellschaft mittels freiwilliger CO²-Zertifikate ein Waldschutzprojekt der Stiftung myclimate in Tansania und gleicht so die nicht vermeidbaren CO²-Emissionen aus, die bei der Keramikherstellung entstehen. Laut Andy Keel waren diese CO²-Zertifikate ebenfalls ausschlaggebend im Entscheidungsprozess.



Fakten
Geberit Know-how
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